Datum: 7. April 2022
Uhrzeit: 18:30 Uhr
Ort: Museum Lentos Linz
Bauhausschülerin - Avantgarde- Malerin, Kunstpädagogin
Die Künstlerin unterrichtete Kinder im Ghetto von Theresienstadt und entwarf Möbel, Webmuster, Fotocollagen, Zeichnungen und Gemälde.
Die Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit der Universität für angewandte Kunst/ Wien und dem Museum Prag statt.
Als Kuratorin dieser Ausstellung wird uns Frau Dr. Brigitte Reutner-Doneus durch die umfassende Ausstellung (kostenfrei) führen.
Nur der Eintrittspreis ist zu bezahlen!
Anschließend ist ein gemeinsames Zusammensitzen mit der Kuratorin geplant.
Text vom Museum Lentos: | Lentos Kunstmuseum Linz
Friedl Dicker-Brandeis (geb. 1898) studierte zunächst in Wien bei Franz Cižek und ab 1919 am renommierten Weimarer Bauhaus. Johannes Itten, Paul Klee und Wassily Kandinsky zählten dort zu ihren wichtigsten Lehrern. Ab 1923 betrieb sie mit ihrem Bauhaus-Kollegen Franz Singer ein Atelier für Innenraumdesign in Berlin, später in Wien. Für ihre Hinwendung zur Malerei blieben der Künstlerin kaum 25 Jahre. In dieser knappen Zeitspanne setzte sie politisch motivierte Bilder, Porträts und Landschaften im Stil der Neuen Sachlichkeit um. Die dramatischen Lebensumstände der rassistischen Verfolgung steckten ab der Mitte der 1930er-Jahre den Rahmen für ihr weiteres künstlerisches Schaffen ab. Gemeinsam mit ihrem Mann Pavel Brandeis wurde sie 1942 nach Theresienstadt deportiert. Kinderzeichnungen aus dem Ghetto dokumentieren Friedl Dicker-Brandeis’ Rolle als Kunstpädagogin.
Die Ausstellung bietet einen Überblick über das vielseitige Schaffen der Künstlerin und präsentiert neben Zeichnungen und Gemälden auch Fotocollagen, Filmausschnitte, Webmuster sowie Möbel- und Architekturentwürfe. Anregende Bildvergleiche heben erstmals Friedl Dicker-Brandeis’ besonderen Stellenwert innerhalb der europäischen Avantgardekunst hervor. In bewegenden Filmdokumente berichten Zeitgenoss*innen über das tragische Leben der Künstlerin, die im Oktober 1944 – wie viele der von ihr unterrichteten Kinder – als Opfer des Holocausts im KZ Auschwitz ermordet wurde.
Kuratorin: Brigitte Reutner-Doneus
Ausstellungsgestaltung: Nikolay Ivanov & Georg Schrom