3. August 2022 Equal Pension Day

Equal Pension Day

 

EQUAL PENSION DAY - Wo blieb der Aufschrei?

Trotz steigender Altersarmut noch immer wenig Resonanz in der Gesellschaft

Am 3. August erreichen in Österreich Männer den Pensionsbetrag, den Frauen bis Ende des Jahres bekommen. 2015 lag die Frauenpension 41 Prozent (Oberösterreich 48,2%) unter jener der Männer, heute sind es immer noch 38 Prozent (Oberösterreich 46,3%).
Im früher gültigen Pensionssystem wurden die besten 15 Jahre zur Berechnung der Pension herangezogen, da war es weniger problematisch, langjährig geringfügig beschäftigt zu sein oder in Teilzeit zu arbeiten.

Daher:

„…man muss den jungen Frauen die Wahrheit sagen: Ihr könnt nicht ohne schwerwiegende Folgen jahrelang gar nicht oder bloß Teilzeit arbeiten … dann liegt eure Pension unter der Armutsschwelle.“

Das österreichische Sozialversicherungssystem ist konzipiert für vollzeiterwerbstätige Männer ohne Lücken in der Erwerbsbiografie. Es bestraft jedoch jede Abweichung. Frauen haben im Durchschnitt 10 Beitragsjahre weniger als Männer, größtenteils bedingt durch betreuungsbedingte Unterbrechungen, also Familienarbeit. Dazu kommt noch die Lohnschere, die dafür sorgt, dass Frauen immer noch weniger verdienen. Corona zeigt auch wieder auf, dass typische „Frauenjobs“ – während der Pandemie gern systemerhaltend genannt – schlecht bezahlt sind. Das traditionelle Rollenverständnis bringt es in Österreich mit sich, dass nach wie vor bei der großen Mehrheit der Paare, wenn ein Kind kommt, die Frau die Hauptbetreuung übernimmt.

Die gesetzliche Gleichstellung ist weitgehend umgesetzt. Vorallem im öffentlichen Bereich sind die Chancen für Frauen gut verankert. Die berühmte „gläserne Decke“ besteht jedoch in vielen Unternehmen nach wie vor.

Ausbildung ist einer der wesentlichsten Faktoren, die es Frauen ermöglicht, den ihnen zustehenden Platz einzunehmen. Eine akademische Laufbahn anzustreben, ist mit persönlichem Engagement, aber auch gesellschaftlicher Unterstützung verbunden. Junge Frauen zu ermutigen, diesen Schritt zu setzen, ist eines der Ziele, die der Verband der Akademikerinnen verfolgt.


Andrea Rockenbauer (LV O.Ö.) für den VAÖ

     

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